Demenz

Menschen mit Demenz erleben eine zunehmende Beeinträchtigung ihres Denkens und Handelns. Ihr Sein – die Wahrnehmung, das Verhalten und das Erleben – wird in Gänze erschüttert. Gedächtnis, Orientierung, Auffassungsfähigkeit, Denkvermögen und Sprache lassen nach. Je nach Fortschreiten der Erkrankung können auch begleitende Symptome wie Angst, Depression, sozialer Rückzug, Unruhe oder mangelnde Affektkontrolle auftreten.

Musiktherapie bei Demenz

Vieles geht verloren, vieles verändert sich, doch die Fähigkeit, Musik zu genießen, sich in der Musik auszudrücken und zu erleben, bleibt noch sehr lange erhalten.

Von Demenz Betroffene kommen zunehmend „aus dem Takt“, aus ihrem „Lebensrhythmus“. Hier kann Musiktherapie unterstützend wirken, denn sie bedient sich der musikalischen Elemente Rhythmus, Takt und Struktur.

Gemeinsames Singen, Musizieren oder Musikhören gibt dem Moment Struktur und Orientierung. Bedeutungsvolle und vertraute Musik aktiviert Erinnerungen und kann somit zum Erhalt von Identität beitragen – auch wenn die kognitiven Fähigkeiten nachlassen.

Durch den Einsatz von Klang, Melodie und Dynamik werden die emotionalen Fähigkeiten der Betroffenen angesprochen. Dies schafft Raum für Empfindung, Resonanz und Begegnung. In der Musiktherapie begeben wir uns in die individuelle und aktuelle Gefühlswelt der Betroffenen. Stimmungen und Gefühle können über die Musik ausgedrückt und reguliert werden. Dies gelingt auch, wenn verbale Kommunikation nicht mehr möglich ist.

Ziele der Musiktherapie bei Menschen mit Demenz

Studien haben gezeigt, dass Musiktherapie psychodynamisch bedeutsame Verhaltensauffälligkeiten (BPSD) wie Angst, Unruhe Umherwandern und Apathie reduziert. Daher wird sie in den S3 Leitlinien für Demenzen empfohlen. (Siehe auch: Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft)

Musiktherapie kann unterstützend wirken:

  • bei der Linderung von Unruhe und Gereiztheit
  • beim Erleben von Gemeinschaft und Teilhabe
  • beim Erleben von Selbstwirksamkeit und Kompetenz
  • bei der Regulierung von Affekten
  • beim Wecken von Erinnerungen und Ressourcen
  • bei der Aktivierung motorischer, sprachlicher und kognitiver Systeme

Meine therapeutische Haltung

Mein musiktherapeutisches Angebot basiert auf einer wertschätzenden und verständnisvollen Haltung und fördert die Ressourcen der Betroffenen.

Gerne komme ich zu Ihnen nach Hause ins gewohnte Umfeld oder in die Pflegeeinrichtung und begleite Sie bzw. Ihren Angehörigen mit meinem individuellen musiktherapeutischen Angebot.

„Für Menschen mit Demenz ist Musik kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit und besitzt die Macht, ihr Selbst wiederherzustellen – zumindest eine Zeitlang.“

Oliver Sacks